Freitag, 4. November 2011

München, 03.11.2011

Der Tag begann wie immer mit einer Runde im hauseigenen Pool, den ich ganz für mich allein hatte. Wenn ihr jemals morgens Kopf- oder Rückenschmerzen habt, kann ich euch eine halbe Stunde Schwimmen statt einer Tablette wärmstens empfehlen!

Gegen zehn kam dann auch die Sonne raus und so habe ich mich aufgemacht nach Geiselgasteig in die Bavaria-Filmstadt. Das Verkehrsnetz in München ist übrigens das zweitschnellste der Welt - nach Hongkong! Gemeinsam mit der MVV-App ist schnell ausgemacht, wann man wo einsteigen muss. Gesegnet sei der Erfinder des Smartphones :)

Witzig: Teilweise werden die Durchsagen in der U-Bahn noch direkt via Mikrofon statt automatischer Tonspur gemacht und die Sprecher bemühen sich nicht einmal um Hochdeutsch. "Zuasteign bidde", "Bleibns z'ruck" - das klingt doch seehr urig. In den Gesichter zahlreicher ausländischer Touristen sah ich allerdings ganz deutlich rote Fragezeichen aufblinken :)

Am Ziel angekommen, sah ich mich einer deutlich (zum Negativen) veränderten Verkehrsführung entgegen. Damals (vor 50 20 Jahren etwa) bei unserem letzten Besuch stieg man aus der Tram und stand fast genau dem Eingang gegenüber. Jetzt werden die Fußgänger zunächst ums ganze Areal der Filmstadt herumgeführt. Die Schilder sind tw. überwachsen und der Weg beträgt fast einen Kilometer. Fand ich nicht sooo toll...

Dann lange Schlangen vor den Kassen, aber "nur" 30 Minuten Wartezeit und dann noch einmal ne Viertelstunde, bis meine Führung startete. Unser Guide, Katharina, war super. Sind sie übrigens alle. Was es zu sehen gab ..naja...mich haben eigentlich nur "das Boot" und "Sturm der Liebe" interessiert. Beim Boot war alles bis auf die Großbildleinwand wie vor 20 Jahren. Und beim Sturm haben sie uns leider die alte Kulisse vorgesetzt, die eh nur Show für die Touris ist. Ich hätte ja gern was vom Dreh gesehen - klar, geht nicht, ist verständlich. Auf so Kinderfilme wie "Wickie" oder "die wilden Kerle" kann ich verzichten. Und außerdem war ich allein, konnte mich also mit keinem austauschen. Insgesamt war's für mich also nicht so dolle.

 




Dafür passte das Wetter, und obwohl ich von der langsamen Schlender- und Steherei ordentlich Rücken hatte, bin ich doch noch mal ne Runde über den Viktualienmarkt gelaufen. Herrlich!


Nicht so herrlich sind für mich Landei die Menschenmassen, die man rund um den Marienplatz antrifft. Ich habe mir eine Parallelstrecke gesucht, auf der ich flotter zum Stachus und dann wieder zurück in die Tram nach Schwabing kam. Am späten Nachmittag war ich wieder dort und konnte meine geschundenen Füße ein wenig ausruhen, bevor es dann abends mit den Kindern essen ging.

Das war ein Ding! Das erste Mal in meinem Leben habe ich an Hühnerfüßen geknabbert (schmecken wie Haxn) und geraspelte Schweineohren probiert (überraschend delikat). Beim Hot Pot in der "Fire Dragon Lounge" bekommt man einen Platz, an dem sich ein Kochfeld befindet. Man kann dann milde, mittelscharfe oder scharfe Brühe bestellen und bekommt einen kleinen Kochtopf an seinen Platz sowie eine Platte mit dünnen Lamm- und Rinderscheiben, Saucen und Glasnudeln. Den Rest holt man sich am Buffet. Und was es da alles gab! Meeresfrüchte aller Art, von diversen Muschelsorten über Krebse, Garnelen, Fischfilets, Oktopus. Tofu in verschiedenen Variationen (schmeckt in der Brühe gegart fast wie Mozzarella), Reiskuchen, Gemüse von Pak Choi über Spinat, Brokkoli, Blumenkohl bis zu Algen und chinesischen Pilzen). Wahnsinn! Alles superfrisch und superlecker und ich habe fast alles probiert. Äußerst deliziös. Und übrigens: Reis gibts bei solch traditionellen chinesischen Gerichten nicht! Hier im Vordergrund übrigens die Hühnerfüße :)